Auf den Spuren der Hanse Teil 4, Schwerin und Wismar
Auf den Spuren der Hanse (Teil 3)
Märchenschloss-Spur des Löwen-Alter Schwede. Am besten noch heute ein MeiseReise® Wohnmobil ??für ??diese Tour mieten.
Gegen 16.00 Uhr fahren wir weiter, unser Ziel ist die Residenzstadt Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern.
Unser Übernachtungsplatz befindet sich direkt gegenüber dem Märchenschloss, mitten in Schwerin am Eingang zum Bundesgartenschaugelände.
Der Stellplatz der Stadt Schwerin ist auf einem großen Parkplatz angelegt.
Leider gibt es hier keine Ver-und Entsorgung, aber wir sind ja für ein paar Tage Autark. Noch ein paar tolle Fotos in der abendlichen Stimmung und wir sind gespannt, was uns morgen hier erwartet. Heute Abend beginnt es zu regnen Schwerin liegt im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, umgeben von vielen strahlend blauen Seen. Die einstige Residenz der mecklenburgischen Herzöge strahlt mit ihren architektonischen Kostbarkeiten eine einmalige Schönheit aus. Hier haben sich große Meister wie Semmler, Demmler oder Willebrand mit ihren mächtigen Bauten verewigt. Besonders reizvoll ist der Gegensatz zwischen den prächtigen Gebäuden und den urigen Fachwerkhäusern in den verwinkelten Gassen. Über allem thront der mächtige Dom.
Das verträumte Schweriner Schloss verzaubert mit seinem märchenhaften Charme. Es erinnert an die Traumschlösser der Loire. Insgesamt haben wir in Schwerin den Eindruck, dass hier viele Stilarten kopiert wurden. Nach dem gestrigen Regen hat es sich total abgekühlt. Wir gehen zur Touristinfo und nehmen an einer Stadtführung teil.Wir beginnen auf dem Marktplatz mit Blick auf das Rathaus mit seinen schweren Zinnen. Links vom Rathaus ist die ehemalige Markthalle, heute ein Cafe, das zur Zeit renoviert wird.
Erster Halt ist auf dem Marktplatz an einem großen, provokanten Denkmal, das der Künstler Peter Lenk geschaffen hat. Das Denkmal „Die Spur des Löwen“ für den Stadtgründer Heinrich den Löwen( 1129-1195) wurde 1995 auf dem Marktplatz enthüllt. Lange umstritten, gehört der Löwe auf hohem Sockel zu den beliebtesten Treffpunkten der Stadt. Das Denkmal zeigt Heinrichs mecklenburgische Eroberungen auf Reliefs rund um den Sockel in wenig romantischen Szenen. Protzen, Metzeln, Verklären, so sieht Lenk die Geschichte. Die Untertanen äußern ihre Meinung über den siegreichen Feldherrn eindeutig: Sie zeigen ihm den blanken Hintern.
Wir gehen Richtung Dom, ein sehr imposanter Backsteinbau im Stil der Neorenaissance. Vorbei an der zugemauerten Paradiespforte (was sagt uns das?) kommen wir zum ehemaligem Postamt. Ein wunderschönes Gebäude, das allerdings nicht mehr als Postgebäude benutzt wird. Auf dem Weg zum Pfaffenteich fällt ein sehr schönes Haus auf, es ist das Geschäftshaus eines Zigarrenexporteurs. Große herrschaftliche Villen säumen die Straßen in der Schelfstadt. Am Pfaffenteich steht das prächtige Innenministerium. Unverkennbar ist Schwerin der Regierungssitz. Die Ministerien sind in wirklich prächtigen Villen untergebracht. Wir entdecken das älteste Fachwerkhaus Schwerins und kommen zum Logenhaus der Stadt. Hier sind die Herren der Freimaurer zu Hause. Immer noch ist der Eintritt für Frauen verboten. Nun sind wir im Judenviertel. In einer historischen Villa finden Schulungen für russische Migranten statt, die hier ihre Religion und die deutsche Sprache vertiefen. Hier auf dem Schlachtermarkt ist ein sehr schöner Brunnen mit einem Broncerelief- „Von Herrn Paturn sein Kauh“. Unser Stadtführer stimmt an, und wir singen mit, soweit wir Textfest sind!
Vorbei am Finanzamt und mehreren Regierungsgebäuden kommen wir Richtung Schweriner Schloss und zum Staatlichen Museum. Die Staatliche Gemäldegalerie lockt mit bekannten Werken berühmter Meister. Wunderbare Skuplturen von Ernst Barlach sind hier ausgestellt. Besonders beeindruckend ist das übergroße Bild mit dem Nashorn, das eine lange Odyssee während der DDR Zeit hinter sich hat. Es hat lange im Keller des Schlosses gelagert, weil es zu groß war. Hier endet die Stadtführung, wir essen noch eine Kleinigkeit im Cafè Wien und laufen zum Schloss, um es zu besichtigen. Das Schweriner Schloss liegt auf einer Insel, malerisch eingebettet in die Seen-und Parklandschaft. Es zählt zu den beeindruckendsten Schöpfungen des romantischen Historismus in Europa. Prachtvolle Wohn-und Festräume beeindrucken durch seinen reichen plastischen Dekor und bieten das erlesen Ambiente für die ausgewählten Kunstwerke. Eine große Porzellansammlung, Skulpturen und Gemälde, sowie Möbel vom 17.bis zum 19.Jh. Es gibt eine Silberkammer und eine umfangreiche Sammlung historischer Jagd-und Prunkwaffen im prächtigen Gewölbekeller. Aus den bedeutenden Manufakturen bezogen die Fürsten prunkvolles Tafelsilber. Auf Tafeln wird erklärt, wie die Tische eingedeckt wurden. Für Heute haben wir genug gesehen, wir laufen durch den Schlosspark zurück zu unserem Reisemobil und fahren zu einer kleinen Werft an einem Hafen. Leider ist nicht nur der Himmel Grau in Grau! Auch die Umgebung des Hafens sieht nicht besonders einladend aus. Heute ist der 25. Mai und das Wetter ziemlich bescheiden, aber wir wollen uns etwas bewegen und radeln um den Ziegelsee. Kaufen unterwegs Spargel und Schinken, bringen das zum Reisemobil, gehen kurz mit Tiara Gassi und radeln noch mal in die Innenstadt.
Wir bummeln über den Wochenmarkt und besichtigen den Dom St. Marien und St.Johannis, ein Hauptwerk der Backsteingotik. Der Dom besitzt eine lange Baugeschichte. Nachdem Heinrich der Löwe im Rahmen des Wendenkreuzzuges die Lande der Obotriten unterworfen und ihren Herrscher Niklot besiegt hatte, stellte er das Bistum auf der Mecklenburg wieder her, das seit dem großen Wendenaufstand seit hundert Jahren verwaist war. Der Impuls zum Neubau kam durch die Schenkung einer kostbaren Reliquie. Im Jahre 1222 kam Graf Heinrich von Schwerin von einem Kreuzzug mit der Reliquie des Heiligen Blutes, einem in einen Jaspis eingeschlossenen angeblichen Blutstropfen Christi, zurück. Wegen dieser Reliquie wurde das Gotteshaus zur bedeutendsten Wallfahrtskirche Nordostdeutschlands. Dem Pilgerstrom zeigte sich die romanische Basilika bald nicht mehr gewachsen. Zudem stand der Bischof in Konkurrenz zu den Bauvorhaben der aufblühenden und wohlhabenden Hansestädte der Umgebung wie Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald. Diese Faktoren: Wallfahrt, Pilgerspenden und Wetteifer mit den Hansestädten, führten um 1270 zu einem vollkommenen Neubau der Schweriner Kathedrale.
Nach einem kleinen Stadtbummel radeln wir zurück zum Hafen, lesen und es kommt eine Premiere im neuen Womo: Ich koche Spargel im Dampfgartopf. Köstlich!!!
Am Donnerstag, 26.5. wollen wir zeitig losfahren, aber oh jeehhh! Die Kassette von unserer Toilette ist defekt. Nach telefonischer Beratung von Michèl von Hamaland Reisemobile und mit viel Gewalt gelingt es uns sie herauszuholen. Der Schließer ist defekt. Gut, dass wir eine Reservekassette dabei haben. Wir telefonieren und bestellen beim Carthago-Händler in Stralsund eine neue, denn dort werden wir nächste Woche hinkommen.
In ?????????????????????????????????W??is??mar befindet sich ein toller Reisemobilstellplatz???? direkt beim Hafen, in der Nähe der Altstadt. Wismar und Stralsund, die beiden Hansestädte haben mit ihrer Lage am Wasser, den erhaltenen Stadtgrundrissen, den Backsteinbauten und Zeugnissen aus der Schwedenzeit vieles gemeinsam. Beide Altstädte sind als besonders schützenswert anerkannt und zählen zum Weltkulturerbe. Ebenfalls finden hier täglich Stadtführungen statt, durch die kaputte Kassette sind wir allerdings zu spät hier. So gehen wir auf eigene Faust auf Entdeckungstour. Vorbei am Hafen, wo wir wieder einmal ein Fischbrötchen testen…. Erreichen wir als Erstes das Wassertor. Es ist das Letzte von 5 Stadttoren, die in einer 4 Meter hohen Mauer eingebunden waren. Während das Tor zur Stadtseite hin einen typischen spätgotischen Stufengiebel aufweist, zeigt sich der Nordgiebel in Form eines Dreiecks. Direkt hinter der Stadtmauer treffen wir die Frische Grube… . Sie ist einer der ältesten künstlichen Wasserläufe Deutschlands, die durch eine Stadt führen. Über den Mühlenteich, den Wallensteingraben und den Lostener See verbindet sie den Schweriner See mit der Ostsee. In der Mitte des 13. Jahrhunderts, unter Verwendung von Feldsteinen angelegt, diente die Grube lange Zeit zur Trink- und Brauchwasserversorgung der Stadtbewohner. Ihr Wasser trieb Mühlräder an und war Löschwasserreservoir. Die imposanten Fassaden der Backsteinkirchen prägen das Stadtbild von Wismar. Dann kommen wir zur St. Nikolaikirche, ihr 37 Meter hohes Mittelschiff ist das vierthöchste Kirchenschiff Deutschlands. Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde im 14. Jahrhundert begonnen. Ursprünglich hatte der Turm einen schlanken Dachreiter, der 1703 einem Orkan zum Opfer fiel. Durch den Einsturz des Turmes wurden auch große Teile der Inneneinrichtung zerstört, die man danach im Barockstil ersetzte. St. Nikolai war die Kirche der Schiffer und Fahrensleute.
Hinter der Kirche entdecken wir ein paar witzige Schweineskulpturen auf der Schweinebrücke am Schabbelhaus, das zur Zeit renoviert wird. Eine kleine Pause im Cafe Sinnenreich und wir kommen zum Marktplatz. Der mit 10.000 m² Fläche einer der größten in Norddeutschland ist. Auf der Nordseite des Marktplatzes befindet sich das Rathaus. Heute leider nicht so fotogen, da hier ein Trödelmarkt statt findet. Im Jahre 1807 stürzte der linke Flügel des spätgotischen Vorgängerbaus ein. Nach Plänen des Ludwigsluster Hof und Landbaumeisters Johann Georg Barca wurde das Rathaus im klassizistischen Stil in der Zeit von 1817 bis 1819 wiederaufgebaut. Dabei wurden die noch brauchbaren gotischen Gebäudereste u. a. im Kellerbereich in den Neubau miteinbezogen. Fotogen zeigt sich jedoch der „Alte Schwede“. Der „Alte Schwede“ wurde um 1380 erbaut. Im Mittelalter befanden sich im Erdgeschoss Wohn- und Geschäftsräume, darüber angeordnet Speicherböden. Erst 1878, als hier eine Gastwirtschaft einzog, erhielt das Gebäude den Namen „Alter Schwede“ zur Erinnerung an die Wismarer Schwedenzeit von 1648 bis 1803.
Durch eine kleine Gasse kommen wir zum 80 m hohen Turm der Marienkirche. Er ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Wismar. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt und 1960 gesprengt. Bis dahin galt sie als eine der schönsten Backsteinkirchen im norddeutschen Raum. Die Zifferblätter der Turmuhr haben einen Durchmesser von 5 Metern. Das Uhrwerk lässt jeweils um 12.00 Uhr, 15.00 Uhr und 19.00 Uhr über das Glockenspiel einen der vierzehn Choräle erklingen. Hinter der Marienkirche demonstrieren 2 Handwerker die Herstellung von Backsteinen. Wenn man sich vorstellt, wie diese Menge an Steinen hergestellt werden musste- Wahnsinn! Dann müssen wir noch in die St. Georgen-Kirche, eine der drei großen Hauptkirchen Wismars und ein hervorragendes Baudenkmal norddeutscher Backsteingotik. Einst war sie das Gotteshaus der Handwerker und Gewerbetreibenden. Die Ursprünge der St. Georgen-Kirche liegen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ihre Errichtung fällt somit in die bewegte Zeit des späten Mittelalters und der Reformation. In einer Jahrhunderte langen Bautätigkeit wurde die Kirche mehrfach verändert und 1594 fertig gestellt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Seit 1990 findet der Wiederaufbau statt. Seit Mai 2014 wurde auf dem 36 Meter hohen Turm der Kirche eine Aussichtsplattform eröffnet, die mit einem Fahrstuhl erreichbar ist. Bis zu 30 Gäste können von dort aus einen beeindruckenden Ausblick über die Stadt und die nähere Umgebung genießen. Leider ist das Wetter heute ziemlich schlecht und dass es einen Aufzug gibt, haben wir erst später erfahren;)
Wir bummeln noch ein wenig durch die Straßen und entdecken interessante individuelle Geschäfte und Schaufenstergucker! Auf dem Weg zurück zum Womo wollen wir ein Restaurant für heute Abend suchen, als wir jedoch am Stellplatz angekommen sind, erfahren wir, dass es heute Abend frisch gegrillte Broiler gibt… (Hähnchen) und so gibt es heute Broiler mit Pommes! Nach all den Städten sehnen wir uns nach Ruhe und Natur.
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